Der zarte Kuss der Ewigkeit – ein zeitloses Liebesgedicht

Der zarte Kuss der Ewigkeit – ein zeitloses Liebesgedicht


Eine abstrahierte Darstellung der "Ewigkeit" durch verschiedene Formen und geometrische Figuren, die den endlosen Fluss der Zeit darstellen
© Artwort by Gabriele S. Müller „Eternal Flow“

Wenn die Ewigkeit sich selbst vergisst

Wenn die Ewigkeit ihr Schweigen bricht, geht das immer mit einer Offenbarung einher. Dieses Gedicht erzählt von der ewigen Suche nach dem verlorenen Seelenanteil. Und vielleicht ist dir schon mal ein Mensch begegnet, den du als deinen Seelenverwandten erkannt hast. In diesem Erkennen verbirgt sich der zarte Kuss der Ewigkeit.


Manche nennen sie auch Zwillings- oder Dualseelen. Es scheint, als seien diese Konzepte ein Auswuchs unserer modernen Zeit. Aber weit gefehlt. Schon Platon wusste über die Sehnsucht, dass der Mensch auf der Suche nach seiner anderen Hälfte sei, zu berichten. In meiner Rubrik „Hast du es gewusst?“, die ich zu jedem Gedicht hinzufüge, findest du mehr Informationen zu Platos Idee.

Vielleicht sind es auch Anima und Animus, wie Carl Gustav Jung es benannte, die auf der Suche im anderen nach sich selbst sind.

Viele Konzepte gehen mit großer Verwirrung einher. Möglicherweise ist es nicht viel mehr als die heilige alchemistische Vereinigung der verloren geglaubten Seelenanteile in uns selbst.

Es ist nicht auszuschließen, dass wir diesen verloren geglaubten Seelenanteil unserer Selbst dort finden, wo sich auch unser Gold befindet.



Stilisiertes Frauengesicht im Profil mit dem Vollmond im Hintergrund

Wenn die Ewigkeit ihr Schweigen bricht


Erzitternd in glühendem Begehren
aus brechenden Wehen des Lichts
ließ sie das dunkle Nichts
Vergangenheit und Zukunft gebären

Zerrissen in Form und Zeit
hat sie in den Stoff der Vergänglichkeit
die Fäden der Hoffnung verwoben
im traumhaften Schimmern vom Regenbogen

Im berauschenden Rhythmus hat es sie hingerissen  
dem reißenden Strom von Vergessen
hat sie bedingungslos sich hingegeben
dieser Welt von Werden und Vergehen

Im Entzücken ihrer endlos falschen Masken
hat sie sich selbst verlassen
und getrennt mit einem Schlag
was jenseits der Zeit innigst verbunden ineinander lag

Von weit her sind wir gekommen
in den Strömungen kosmischer Gezeiten
suchend in endlosen Weiten
voller Sehnsucht wie benommen
ließen wir uns treiben von den Winden
nur um uns wiederzufinden

Sie ließ uns mit sterbenden Sternen fliehen
und in sonnigen Untergängen neuer Welten wieder auferstehen
sie ließ uns in prächtigen Nebeln ruhen
bevor wir im Sturm des Seins suchend weiter flohen

Im endlosen Jetzt – bewahrt vor der Zeit
ist behütet was einst das Herz einer Seele war
von den Schleiern des Vergessens befreit
was in der Asche verborgener Glut sich barg
als die Ewigkeit ihr Schweigen brach

Des ewigen Funken Angesicht
im strahlenden Leuchten das nie erlischt
werden alle Masken zu Staub verwischt
der zarte Kuss der Ewigkeit erweckt
des vereinten Herzens Glück
wenn die Ewigkeit ihr Schweigen bricht


© 2022 Carmina Philia


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